
Verantwortung übernehmen
Es gibt echte Not. Und es gibt selbstgemachte Ohnmacht. Beides fühlt sich gleich an – aber es ist nicht dasselbe.
Ich sehe viele Dinge die heutzutage angeboten werden sehr kritisch und finde sie unnötig. Oder haben Dir Deine ganzen Selbstfindungsbücher bis jetzt wirklich geholfen?
Kennst du sie auch, diese Zappel und Schüttel dich Kurse, um Stress abzubauen und achtsamer mit sich selbst zu sein und bewusster zu leben, mehr Bewusstsein zu erhalten. Und ich glaube auch daran, dass die Menschen, die diese Kurse anbieten, davon überzeugt sind, dass es so seine Richtigkeit hat. Denn wäre es eine lebensbedrohliche Situation, in der du dich da befindest und du dadurch gestresst bist, wäre das auch eine super Lösung, sich da mal zu schütteln und zu rütteln.
Nur ist das nicht der Fall. Du bist in einem Kursraum und in der Regel ist da keine lebensbedrohliche Situation, sag ich jetzt mal, wärst du bewusst, würdest du dich in diesem Moment mal umschauen, erkennen, dass eigentlich nichts los und gehen.
Noch nie wollten so viele Menschen „bewusst“ leben – und noch nie war die Suche danach so laut.
Was früher innere Einkehr war, ist heute Eventkultur: Trommeln, Atmen, Schütteln, Tönen.
Und natürlich „Raus aus dem Kopf, rein in den Körper“.
Aber wenn Achtsamkeit zum Spektakel wird, verfehlt sie ihren Sinn.
Denn echtes Bewusstsein braucht keine Reizüberflutung, um still zu werden.
Psychologisch betrachtet, sucht der Mensch in solchen Angeboten oft nicht Bewusstsein, sondern Erlösung vom Unbewussten – von der eigenen Rastlosigkeit.
Das Schütteln wird dann zum Symbol für das, was man innerlich nicht fühlen will.
Natürlich: Körperliche Bewegung kann Stress lösen.
Der Polyvagal Theory zufolge hilft Bewegung, den Vagusnerv zu stimulieren, was wiederum das parasympathische System aktiviert – also tatsächlich beruhigt.
Aber das funktioniert nur, wenn das System in Alarmbereitschaft ist.
In einem echten Flucht- oder Schreckmoment muss der Körper zittern, um überschüssige Energie loszuwerden.
Das ist Biologie.
Wenn du dich jedoch in einem ruhigen Kursraum künstlich „entspannst“, indem du dich in Panik imitierst – dann trainierst du keine Achtsamkeit.
Dann trainierst du Unbewusstheit mit guter Musik.
Echte Bewusstheit ist unspektakulär.
Sie ist leise, unaufgeregt, manchmal sogar langweilig.
Sie passiert nicht, weil jemand Dir sagt: „Jetzt sei achtsam.“
Sie passiert, wenn du bemerkst, was gerade wirklich ist –
nicht, was du daraus machen sollst.
Wenn du bewusst wärst, würdest du dich in diesem Moment umschauen – und erkennen: Es ist nichts los.
Und einfach gehen.
Das größte Missverständnis unserer Zeit ist, dass man Bewusstsein „machen“ könne.
Aber Bewusstsein entsteht im Nicht-Tun.
Im Raum zwischen zwei Gedanken.
Im kurzen Moment, bevor du etwas bewertest.
Solange du versuchst, Bewusstheit zu erzeugen, bleibst du unbewusst – weil du wieder „etwas machst“.
Achtsamkeit ist keine Technik.
Sie ist Wahrnehmung.
Wir haben Achtsamkeit industrialisiert.
Sie verkauft sich gut, weil sie das Bedürfnis nach Tiefe bedient – ohne Tiefe zuzulassen.
Weil sie Erleuchtung verspricht, ohne Stille zu fordern.
Aber Bewusstsein lässt sich nicht auf Stundenbasis buchen.
Man kann es nicht „lernen“, man kann es nur erkennen.
Und das geschieht selten beim Schütteln.
Meistens beim Hinschauen.
Wenn du wirklich bewusster leben willst,
brauchst du keine neue Methode.
Du brauchst den Mut, Dich selbst auszuhalten –
auch, wenn nichts passiert.
Bewusstsein beginnt da,
wo Du aufhörst, Dich zu beschäftigen.
Variante A – Persönlich:
Du willst nicht noch eine Methode, sondern echtes Bewusstsein?
Dann schau nicht weg. Ich begleite Dich dorthin, wo keine Übung mehr nötig ist.
Coaching: Bewusst leben – ohne Esoterik, ohne Ersatzhandlungen.
Variante B – Für Unternehmen:
Seminar: Achtsamkeit ohne Show – wie echte Präsenz Arbeitskultur verändert.
Für Teams, die mehr Tiefe als Techniken suchen.

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